Über mich
Meine Entscheidung, bei einer einwöchigen Fußwallfahrt erstmalig mit zu gehen, traf ich ziemlich kurzfristig. Es war der heißeste Sommer der Geschichte und ich trug einen Rucksack mit ziemlichen Übergebäck mit.
Der Weg führte uns anfangs durch meine engste Heimat. Eine Bergetappe nach der Anderen, von einer Quelle zur nächsten, da unsere Gefäße ständig leer waren. Das Befüllen kam mir immer sehr gelegen. Diese „Erholungspausen“ waren nötig für meine mittlerweile ziemlich lädierten Knie. Jeder Schritt war schmerzhaft, vor allem bergab.
Und doch gab es ein besonderes Erlebnis, an das ich, Jahre später, sehr gerne denke. Es war nicht gerade mein Tag. Schritt für Schritt schleppte ich mich viele Höhenmeter auf und ab. Am Ende des Tages mussten wir noch auf 2.220m, dem Hochrettelstein. Ich war die Letzte. Meine Mitpilger erwarteten mich im Kreis stehend beim Gipfelkreuz. Wir standen Hand in Hand, am späten Nachmittag auf dieser Höhe und die Sonne versteckte sich hinter den ersten Wölkchen des hereinbrechenden Abends. Das Lied: „Großer Gott wir loben dich“ wurde angestimmt. Ich wurde gehalten und mir rannen die Tränen wie ein Wasserfall über meine Wangen. In diesen Augenblick durchströmte mich das Gefühl der inneren Ruhe und ich fühlte mich geborgen.
Was wäre man ohne den anderen ...
GOTTES SEIN wird in diesen Tagen in vielen kleinen Dingen sicht- und spürbar.
- Ein gutes Wort
- ein lauschendes Ohr
- ein freundlicher Blick
- ein liebendes Herz
- eine offene Hand
- der begleitende Schritt auf dem Weg
einfach DA SEIN.